Unterstützende Kommunikation in der Pflege

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im „Seniorenzentrum Am Haarbach“ in Aachen wird Marte Meo fachübergreifend eingesetzt.

 

Nicht nur die Mitarbeiter des Seniorenzentrums, sondern auch die Angehörigen als wichtige Bezugspersonen sind einbezogen.

Es werden die folgenden Marte Meo-Basiselemente vermittelt:

  1. Finden einer guten Anfangs- und Endsituation in der Kommunikation und Interaktion (zum Beispiel durch sanfte Berührungen an der Schulter oder durch ein nettes Einstiegsgespräch)
  2. Die Initiativen des Bewohners werden wahrgenommen. Was oder wem spendet er Aufmerksamkeit?
  3. Bestätigung und Benennung dessen, was für den Bewohner momentan relevant ist. Dies hilft in Bezug auf die Kontaktaufnahme. Der Bewohner fühlt sich ernst genommen und er weiß, dass man ihm Interesse entgegen bringt. („Aha, Herr Müller, sie schauen gerade aus dem Fenster und sehen die Kohlmeisen auf der Tanne.“)
  4. Das sich Abwechseln bedeutet, dass beide Kommunikationspartner sich im gegenseitigen Austausch befinden und auf verbale und nicht verbale Kommunikation des anderen reagieren und agieren. („Ja, die Kohlmeisen sind draußen.“ - „Genau Herr Müller. Die sehe ich auch immer in meinem Garten.“ - „...füttere ich immer mit Käserändern.“ usw.)
  5. Durch partnerschaftliches Lenken und Leiten gelingt es beispielsweise den Pflegeprozess zu optimieren. Der Bewohner wird aktiv einbezogen. Seine noch vorhandenen Kompetenzen finden Beachtung und werden in die Arbeit mit einbezogen. („So, Herr Müller, gerade haben wir Ihr Gesicht gewaschen, nun wollen wir zusammen die Haare kämmen. Nehmen Sie doch einfach mal den Kamm links neben Ihnen. Genau, und jetzt...“)

Der Grundgedanke unserer Marte Meo-Arbeit ist, mit Hilfe von Videoaufzeichnungen, die Interaktionsprozesse zwischen den überwiegend dementiell erkrankten Bewohnern und den Pflegekräften oder Angehörigen festzuhalten. Dies ermöglicht uns zu erkennen, welche Möglichkeiten unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben aktiv mit ihrer Umwelt zu kommunizieren und inwieweit Pfleger, Ehrenamtler und auch Angehörige positiv die Beziehung zum Bewohner gestalten können. Sind positive Sequenzen mit den Beteiligten herausgearbeitet, kann gemeinsam geschaut werden, wie diese auf weitere Momente im Alltag mit dem Bewohner umgesetzt werden können.

 

Ziel ist es, dem Bewohner des Hauses ein möglichst selbstbestimmtes und an seiner Persönlichkeit und  an seinen Erfahrungswerten orientiertes Leben zu ermöglichen. Jedoch ist Marte Meo nicht nur eine Methode, sondern auch eine Grundhaltung in Bezug auf das Miteinander im Haus Am Haarbach. Es bedeutet, dass nicht nur das Pflegepersonal in der Marte Meo-Methode geschult wird, sondern das gesamte im Haus tätige Personal (Von der Servicekraft, über das Raumpflegepersonal, bis hin zu den Verwaltungsmitarbeitern). Hierdurch wird ein positives Klima zwischen Bewohnern, Mitarbeitern und Angehörigen geschaffen.